geschrieben von N. Zwanzig am 17.07.2016
Naughty Dog's Uncharted-Reihe schaffte es 2007 dem Genre
Adventure neues Leben einzuhauchen und inspirierte mit neuen Ideen viele andere
Games. Die ersten drei Abenteuer von Nathan Drake mauserten sich schnell zu
einem Flagschiff der Playstation 3 und verkauften sich weltweit über 28
Millionen Mal. Mit Uncharted 4: A Thief's End debütiert ein neuer Ableger der
Serie auf der Playstation 4 und stellt gleichzeitig einen Abschied dar, denn
Teil 4 soll die letzte Episode sein.
Das Beste kommt zum Schluss
Nachdem uns die Vorgänger zur Schatzsuche bereits an
sagenumwobene Orte wie die goldene Stadt El Dorado, den Himalaya und das
Atlantis der Wüste in Arabien geführt haben, unternimmt Nathan Drake diesmal
eine Weltreise auf der Suche nach dem größten Piratenschatz aller Zeiten,
welcher vom Freibeuter Henry Avery zusammengetragen wurde. Neben altbekannten
Figuren wie Drakes Lebensgefährtin Elena und seinem alten Kumpanen Victor
"Sully" Sullivan, taucht im vierten Teil Nathans totgeglaubter Bruder
nach fünfzehn Jahren wie aus dem Nichts auf und benötigt dringend Hilfe. In
Rückblenden erfahren wir mehr über die Beziehung der beiden und den familiären
Hintergrund. Die Story, von der wir an dieser Stelle nicht zu viel verraten
wollen, nimmt epische Ausmaße an und behandelt Themen wie Verlust, Verrat, Reue
und Rache in cineastischer Art und Weise.
Die Hinweise führen das Brüderpaar nach Panama, Italien,
Schottland und Madagaskar. Hierbei lässt Uncharted 4 mächtig die Grafikmuskeln
spielen. Das Spiel sieht einfach fantastisch aus und man verweilt ein ums
andere Mal an einer besonders schönen Stelle, um sich an allen Details zu
ergötzen. Lichteffekte, lebendige Fauna und extrem scharfe Texturen, gepaart
mit überwältigender Weitsicht und stets stabiler Framerate ergeben einen
wahrhaftigen Augenschmaus, den man nicht verpassen sollte. Uncharted 4 setzt in
Sachen Präsentation neue Maßstäbe, an denen sich künftige Games messen lassen
müssen.
Aber auch auf der Gameplay-Seite zeigen die Veteranen bei
Naughty Dog wieder, warum ihre Games bisher stets so erfolgreich waren. Die
Steuerung geht hervorragend von der Hand und die neue Klettersteuerung per
Analogstick lassen sämtliche Bewegungen in einem Fluss ablaufen. Diese
typischen Erkundungspassagen der weitläufigen und abwechslungsreichen Areale
wechseln sich mit unterhaltsamen Rätseln, Gesprächen mit Begleitern und
natürlich Kämpfen gegen böse Schergen ab. Erfreulicherweise müssen aber nicht
alle Konfrontationen in wilden Schusswechseln enden. Uncharted 4 lässt euch die
Möglichkeit, die Gegner still und heimlich zu überwinden. Das Stealth-Gameplay
macht das Geschehen deutlich glaubwürdiger, da Nathan eben keine Ein-Mann-Armee
à la John Rambo sein muss. Einzig das Deckungssystem offenbart in hektischen
Situationen manchmal kleinere Aussetzer, was aber nicht großartig ins Gewicht
fällt.
Allein ist nicht genug
Die rund fünfzehn Stunden Singleplayer sind geprägt von
vielen Wow-Momenten und die Tempowechsel der Erzählung sind angenehm verteilt,
sodass im Grunde nie Langeweile aufkommt. Leider ist der dritte Akt etwas zu
lang geraten, was vor dem Finale ärgerlicherweise die Spannung abflachen lässt.
Abgesehen davon ist das Spiel ein Erlebnis, welches man sich gerne auch ein
zweites Mal gönnen kann.
Nachdem man die Story absolviert hat, kann man sich im
Multiplayer-Modus in 5v5 und 4v4 Matches austoben. Drei Modi stehen dabei zur
Auswahl: Deathmatch, Plünderung, und Kommando. Deathmatch ist selbsterklärend
ein klassisches Jeder-gegen-Jeden allein oder in Teams. In "Kommando"
müssen Zonen erobert werden, um Punkte zu bekommen. Ziel der Variante
"Plünderung" ist es, ein Artefakt zu seiner Basis zu bringen und
gleichzeitig das gegnerische Team daran zu hindern selbiges zu tun.
Besonderheiten des Mehrspieler-Modus sind der Greifhaken, der zusätzliche
Mobilität bringt, mystische Fähigkeiten, die kurzzeitig Superkräfte
freischalten und das Herbeirufen von KI-Helfern zur Unterstützung.
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