geschrieben von R. Lilge am 26.11.2015
Pedal to the Metal
Need for Speed ist eine alte und große Marke aus dem Hause
von Electronic Arts. Mehr als 20 Jahre pflegt der Publisher die Rennspielserie
mit regelmäßigen neuen Ablegern. Der letzte Titel ist inzwischen schon vor zwei
Jahren erschienen. Davor war immer Verlass, dass die Fans jedes Jahr mit einem
neuen Ableger bedient wurden.
Das Need for Speed aus dem Jahr 2015 hat keinen weiteren
Zusatz im Namen. Einfach nur Need for Speed. Auf dem ersten Blick ist also
nicht ersichtlich, auf welches Thema sich diesmal die Entwickler festgelegt
haben.
Eines ist aber wie immer. Es ist und bleib ein
Arcade-Rennspiel. Simulationsfans brauchen sich nicht über fehlende Logik und
Physik beschweren. Need for Speed soll einfach nur Spaß machen.
Für Fans der Serie war Need for Speed Most Wanted der bisher
überragendste Titel der Serie. Und genau da möchten die Entwickler von Ghost
Games anschließen. Schon damals war das Tunen der eigenen Fahrzeuge im
Mittelpunkt. Auch reale Schauspieler, die in verschiedenen Szenen in die
virtuelle Spielwelt implementiert wurden, sind diesmal wieder mit dabei. Natürlich
mit einer passenden Story, die durch die Schauspieler noch intensiver
vermittelt wird.
Bleiben wir mal noch etwas beim Thema Schauspieler. Nicht
jeder von uns ist geboren für das Spielen einer Rolle. Und einige Schauspieler
im Spiel kommen auch nicht ganz geübt in ihrer Rolle rüber. Manchmal hat man
das Gefühl, dass einige Handlungen oder Szenen zu gezwungen und künstlich „cool“
rüberkommen müssen. Übrigens ist die deutsche Synchronisation nicht
herausragend aber auch nicht ganz so schlecht. Verbesserungspotential besteht
aber dennoch und sollte bei so viel Aufwand im amerikanischen Original auch
nicht zu kurz kommen.
Grafisch kann sich das Spiel sehen lassen. Die Autos sehen
sehr gut aus. Besonders bei den Übergängen von Szenen mit Schauspielern zurück
in das eigentliche Spielgeschehen. Dies passiert so gut wie nahtlos.
Aber neben den Freunden und Gegnern im Spiel stehen
natürlich die Autos im Vordergrund. Und hier blüht das Herz eines jeden
Tuning-Freaks auf. Alles Mögliche zum Verändern und Aufmotzen ist möglich. Egal
ob optisch mit Aufklebern oder einfach die Lackierung bis hin zur
Leistungsmaximierung der Technik. Und je nach Belieben der Fahreigenschaft
lässt sich das jeweilige Gefährt mehr auf Drift oder Bodenhaftung anpassen.
Nach einigen Missionen in Driftveranstaltungen oder normalen
Rennen fällt einem die künstliche Intelligenz auf. Das Wort Intelligenz kennen
die Mitstreiter und Teamkollegen wohl nur zur Hälfte. In Driftrennen, bei denen
man als „Train“ – also in einer Gruppe – fahren und Punkte sammeln muss, wird
man ständig von seinen Mitstreitern und Freunden angefahren. Die erspielten
Punkte eines Drifts landen am Ende wegen der Kollision dann doch nicht auf dem
Punktekonto. Der Frust wird dann groß, wenn es zum Rennziel nicht ganz mit dem
Erreichen einer vorgegebenen Punktzahl geklappt hat.
In Ventura Bay, die Stadt in Need for Speed, ist meist
graues oder dunkles und nasses Wetter an der Tagesordnung. Manche Übergänge des
Wetters oder der Tageszeit sind uns nicht schlüssig. Es scheint, als wäre immer
nur in bestimmten Gebieten der Stadt Regen, in anderen immer trocken oder
wiederum woanders nur grauer Himmel. Der Umschwung passiert dabei immer sehr
schnell innerhalb eines kurzen Augenblicks. Einen langsamen und weniger
auffälligen Wechsel gibt es nicht.
Bis auf ein paar andere KI-Fahrer und Online-Mitspieler ist
in der Stadt total tote Hose. Es gibt einige Gebiete auf der Karte, die
entdeckt werden wollen. Dazu zählen nett aussehende Orte oder Teile für einen
Ford Pickup (Sammel-Objekte). Wer sich nicht an die Verkehrsregeln hält, kann
sehr schnell von der örtlichen Polizei verfolgt werden. Und dann hilft nur noch
flüchten oder verstecken. Eben typisch Need for Speed.
Fazit
Das neue Need for Speed ist ein guter Arcade-Renner. Hin und
wieder gibt es kleinere Ruckler, die den Spielspaß etwas trüben. Aber die mittelmäßige
Story und die Möglichkeit, schnellere, bessere Wagen zu fahren und bekannte
Rennfahrer kennenzulernen, spornen an, immer weiter zu spielen. Optisch kann
sich das Spiel sehen lassen. Die KI der Computergegner könnte hingegen noch etwas
dazulernen.
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