geschrieben von N. Zwanzig am 23.11.2015
Die Reifeprüfung
Die Playstation exklusive Uncharted-Serie hat den Ruf, dem
Genre Action-Adventure zu einem Comeback verholfen zu haben. Die Abenteuer um
Protagonist Nathan Drake haben den gesamten Lebenszyklus der PS3 begleitet und
das Profil der Konsole entscheidend geprägt. Kein Wunder also, dass sich Sony
dazu entschlossen hat, die Reihe für ihr neues Flaggschiff noch einmal in
remasterter Form auf den Markt zu bringen, um einerseits neue Fans zu gewinnen,
die die Spiele damals verpasst haben und gleichzeitig die Werbetrommel für den
vierten Teil zu rühren, der im März 2016 sein Next Gen-Debüt geben wird.
Viel Neues gibt es deshalb nicht zu berichten, da die Spiele
inhaltlich identisch mit ihren grandiosen Vorgängern sind. Auf der technischen
Seite hat sich jedoch einiges getan. So laufen alle drei Teile auf flüssigen 60
Bildern pro Sekunde und wurden optisch aufpoliert, was sich wirklich sehen
lassen kann.
Uncharted: Drake's Fortune
Mittlerweile hat der erste Teil von Uncharted ganze acht
Jahre auf dem Buckel. Dennoch ertappt man sich das ein oder andere Mal beim
Staunen, denn so manche Szenerie lädt zum Verweilen ein, da man merkt, wieviel
Liebe zum Detail die Verantwortlichen bei Bluepoint Games verwendet haben, um
das Spiel im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. Zwar wirkt die Levelarchitektur
teilweise ein wenig antiquiert, zumal man aus den Nachfolgern bereits
Spektakuläreres gewohnt ist. Dennoch macht "Uncharted 1" wirklich
Spaß. Nathan steuert sich prima und zusätzlich wurde auch das damals etwas
hakelige Zielsystem an moderne Standards angepasst.
Uncharted 2: Among Thieves
Teil zwei setzt bezüglich des "Wow-Effekts" noch
einen drauf. Die Umgebung des virtuellen Nepal sieht einfach spitze aus und
braucht sich vor manchem PS4-Titel nicht zu verstecken. Die Levels sind größer
und opulenter als im Vorgänger und laden noch mehr zum Erkunden und Schätze
suchen ein. Das Kampfsystem fühlt sich ein Stück direkter und
reaktionsschneller an. Ihr habt jederzeit die volle Kontrolle über Drake.
Sowohl die Zwischensequenzen, als auch die Action-Einlagen sind in "Among
Thieves" bombastisch und machen das Spiel zu einem echten Highlight. Nicht
umsonst gilt dieser Teil unter vielen Fans als der (bisher) beste der Reihe.
Uncharted 3: Drake's Deception
Der 2011 erschienene dritte Teil bildet den Abschluss des
Uncharted-Pakets der Nathan-Drake-Collection. Dieser ging storytechnisch einen
etwas anderen Weg, indem Nathan's Vergangenheit stärker im Fokus stand und wir
mehr über die Persönlichkeit des Hauptcharakters erfuhren. Die Inszenierung kommt
dabei einem Hollywood-Streifen gleich und geizt
nicht mit spektakulären Szenen. Sowohl die Charaktermodelle als auch die
Umgebungen wurden weiter verbessert und versetzten schon damals die Spieler ins
Staunen. Die neue HD-Optik macht das Erlebnis nun komplett.
Darf es noch etwas mehr sein?
Leider umfasst die Nathan Drake-Collection "nur"
die drei fantastischen Games. Der Multiplayer-Modus aus Teil zwei und drei
wurde gestrichen. Der "Speed Run Modus" ist an sich keine wirkliche
Neuerung, da ihr das Spiel nur mit einer eingeblendeten Uhr spielt und sonst
alles beim Alten bleibt. Bis auf ein paar freischaltbare Alternativ-Outfits und
Konzeptzeichnungen gibt es kein Bonus-Material wie Biographien oder Making-Of-Videos.
Hier hätte man durchaus die Archive durchforsten können, um das Paket
abzurunden.
Fazit
Wer die Uncharted-Reihe damals verpasst hat und eine
Playstation 4 sein Eigen nennt, sollte bei der Nathan Drake-Collection auf
jeden Fall zugreifen. Die drei Titel wurden in sämtlichen Belangen aufpoliert
und spielen sich nach wie vor grandios. Veteranen haben die Möglichkeit die
Wartezeit auf Uncharted 4: A Thief's End zu verkürzen und sich mit der Trilogie
perfekt einzustimmen. Der etwas dürftige Umfang an Zusatzmaterial ist zwar
ärgerlich, fällt aber bei der Bewertung kaum ins Gewicht.
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