geschrieben von R. Lilge am 12.03.2017
Wenn Science Fiction auf Mittelalter und fernöstliche Tradition trifft, befinden wir uns in Ubisofts For Honor, dem Spiel in dem sich die Klingen kreuzen und Köpfe rollen.
Es gibt sie tatsächlich noch, die Überraschungstitel, von denen man
nicht viel erwartet, die einen am Ende aber mehr als positiv
überraschen. For Honor
ist einer dieser Titel. Brachiale
Schwertaction, eine düstere Atmosphäre und die passende Portion Gewalt
runden das Spiel ab. Gerade Schwertkampfspiele sind eine sehr rare
Spezies. Dabei handelt es sich um einen Third-Person-Titel, der mit taktischem
System ausgestattet ist und ein hochgradig komplexes Kampfsystem
bietet.
Das Kampfsystem in For Honor
ist der Kern des Spiels. Hinter dem System aus Gegnerkampf und Truppensupport versteckt sich ein
cleveres Kampfsystem, das einige Zeit braucht, bis man es verinnerlicht
hat. Gegner anvisieren, in den Kampf übergehen und blocken, ducken und
parieren hört sich in der Praxis einfach an, setzt aber Engagement
voraus. Besonders erfreulich ist, dass Kämpfe in unterschiedlichen
Ausprägungen auftreten können und sich nicht pausenlos wiederholen.
Dafür sorgen taktisch versierte Manöver wie unblockbare Attacken oder
schnelle Hiebfolgen. Von den Exekutionen ganz zu schweigen. Diese sind
ein hervorragender Abschluss eines Kampfes.
Insgesamt gibt es zwölf spielbare Charaktere, die jeweils zu einer der
drei Fraktionen gehören. Wikinger, Samurai und Ritter bilden das
Ensemble. Jede dieser Fraktionen hat vier Kämpfer, die sich in ihrer
Handhabe und dem Kampfsystem unterscheiden. Es gibt jeweils eine
Kampfmaschine, einen Allrounder sowie einen flinken Charakter und den
Distanzkämpfer. Traditionell ist man es gewöhnt, sich eine Klasse
auszusuchen und diese dann bis zum Ende zu spielen. In For Honor
muss man diesbezüglich umdenken. Erfolgreich ist hier nur derjenige,
der alle Klassen meistert. Das hat den Vorteil, dass
Multiplayer-Gefechte grundsätzlich ausgewogen sind. Hier kommt es
nämlich wirklich nur auf die richtige Taktik an und nicht, wer am besten
Knöpfe drücken kann. Diese Variationen im Spiel machen verdammt viel
Spaß, da man zu jeder Zeit das Gefühl hat,
auch wirklich gewinnen zu können. Genug Übung sollte dafür jedoch vorausgesetzt werden. Als Beispiel für einen sinnvollen
Kampf ist ein Gefecht zwischen Assassinen-Klasse und der Heavy-Klasse.
Während der Assassine sich darauf verlassen muss, schneller Treffer zu
landen und dann direkt in Sicherheit zu sprinten, muss der Spieler der
Heavy-Klasse das passende Zeitfenster finden, um den Assassinen von den
Beinen zu fegen. Im Spiel selbst macht das einen riesen Spaß.
Genau so müssen Kampfspiele sein: Sie müssen einem das Gefühl vermitteln,
dass man etwas durch Können erreicht hat und nicht durch pures
Knöpfchendrücken.
For Honor
bildet somit eine löbliche
Ausnahme. Auch ist die Online Community zum Glück eher erwachsen und wir hatten nicht das zweifelhafte Vergnügen, von einem 12-Jährigen angepöbelt zu werden, nur weil unsere Axt seinem Samurai
den Kopf von den Schultern gehämmert hat.
Der Multiplayer-Modus hat im Spiel eine besondere Stellung.
Die altbekannten Modi wie zum Beispiel Areale verteidigen sind
Bestandteil vom Spiel, aber überzeugen besser als bei so manchem
Shooter. Das liegt daran, dass Belagerungen und Dörfer verteidigen nicht
bloß zu Weltkriegszeiten stattgefunden haben, sondern der Ursprung bei
den Kämpfen mit Schwert und Schild liegt.
Der Singleplayer-Modus gliedert sich in drei Kampagnen. Jede Fraktion
hat ihre eigene Geschichte. Das Spielprinzip besteht aus Kämpfen gegen KI-Gegnern und in unregelmäßigen Abständen trifft man auf Bosse, die man
nur mit geschicktem Handling besiegen kann. Das man dabei mehrere Versuche in Angriff nehmen muss, lässt sich manchmal nicht vermeiden. Atmosphärisch sind hier die
verschiedenen Missionen, in denen es nicht nur darum geht zu kämpfen,
sondern auch bestimmte Ziele zu erreichen.
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