geschrieben von N. Kutra am 13.02.2016
Nichts für Weicheier
Wer denkt, Sébastien Loeb Rally EVO sei einfach nur wieder irgendein Rallyspiel für den die Xbox One und die PS4, der irrt gewaltig. Denn neben einer hochauflösenden Grafik, einem anspruchsvollen Level an Fahrszenen, bietet Sébastien Loeb Rally EVO die Chance den Werdegang von Sébastien Loeb nachzuspielen und seine Karriere anhand von den vielen Höhepunkten am eigenen virtuellen Leib nachzuempfinden.
Schon der Start ist kein leichter, mit einem 2WD Peugeot 106 geht es über Stock und Stein, wenn man im Rallyecross startet. Oder falls es doch die klassische Rally sein soll, dann eben mit dem Beifahrer und Dauerbeschallung zur Richtungsangabe durch die bergischen Passagen von Italien. Einfach nur an die Erfolge der alten Colin McRae Rallye-Serien anknüpfen ist nicht möglich. Sébastien Loeb Rally EVO hat seine ganz eigenen physikalischen Gesetze und die müssen verinnerlicht werden. Dann stellt einen die KI vor eine faire und lösbare Aufgabe.
Wer nicht mit einem schnöden, alten Peugeot 106 fahren will, kann sich auch schnellere Boliden ausleihen, muss im Umkehrschluss aber auf Punkte bzw. Credits verzichten. Die sind notwendig, um sich beispielsweise einen fast aktuellen Polo WRC zu gönnen. Doch die Preise sind happig und der Weg dorthin sollte von Erfolgen gepflastert sein, dann fährt man schnell in aktuellen Rallye-Boliden.
Etwas schneller als in der Karriere geht es da in der Loeb Experience zu. Sébastien Loeb Rally EVO trägt nicht zufällig den Namen des neunmaligen WRC-Champion aus Frankreich. Die Loeb Experience ist für mich das Highlight am gesamten Spiel, denn von 1998 an lässt sich die Karriere anhand von gewissen Schlüsselpunkten nachspielen. Vom Start in die Karriere des Champion über den Einstieg in die WRC, den ersten Weltmeister-Titel bis hin zum Unschlagbaren, der Pikes Peak und die X Games für sich entscheidet. Wohl gemerkt ohne eines davon bisher gemacht zu haben. In der Loeb Experience lässt sich erahnen oder besser erfahren auf welchem hohen Level Sébastien Loeb Auto fährt. Es braucht mehrere Anläufe, um in Sébastien Loeb Rally EVO das hohe Maß an Konkurrenz in die Knie zu zwingen. In den Zwischensequenzen reflektiert der Meister höchstpersönlich und erzählt aus der damaligen Zeit. Quasi das gold glänzende Extra der Loeb Experience.
Unabhängig ob Xbox One, PS4 oder PC gilt die Empfehlung an ein Lenkrad! Ein Controller reicht nicht aus, um schnelle Zeiten in den Asphalt oder Matsch zu brennen.
Fazit
Die Rally-Simulation erstreckt sich insgesamt über mehr als 300 Kilometer Strecke mit Finnland, Schweden, Mexiko, Australien, Italien, Wales und Frankreich in den Hauptrollen. Mit 58 Fahrzeugen ist die Auswahl schier unendlich, dabei ist von alten Rallye-Klassikern bis zu den heutigen Boliden alles dabei. Sébastien Loeb Rally EVO spielt sich zum Simulationskracher mit viel Charme und Geschichte durch Loeb’s Einfluss heran. Insbesondere die Rallyecross Abenteuer auf nicht ganz real nachempfundenen Strecken sind eine gelungene Abwechslung. Pikes Peak hingegen ist nur etwas für Gamer mit echten, Stahlharten Nerven. Ohne Co-Pilot und Ansagen die 20 Kilometer lange Strecke den Berg hinauf verlangt das höchste Maß an Konzentration.
Follow @Gameathlet