Zur Gameathlet Startseite
Heute ist Sonntag, der 15. Dezember 2024
Gameathlet News als RSS  Gameathlet.de auf Facebook  Gameathlet.de auf Twitter  Gameathlet.de auf Twitch  Gameathlet.de auf Youtube
Informationen zum Spiel

Jetzt bestellen
Unravel
Geschicklichkeit für    
Altersfreigabe: ab 12
Spieler: 1 (Singleplayer)


Unravel
geschrieben von R. Lilge am 13.02.2016

Yarny ich liebe dich

Ich muss gestehen, das passiert mir selten. Wenn ich richtig überlege, ist mir das sogar noch nie passiert. Und zwar bin ich sehr emotional mit dem Hauptcharakter eines Spieles verbunden. Die Rede ist von Yarny, dem putzigen kleinen Garn-Knäuel aus dem Spiel Unravel.

In Unravel steuert man Yarny auf einem Weg, der einem erst im Laufe des Spieles so richtig klar wird. Vorher rätselte ich noch, was auf seinen Abenteuern der Grundgedanke dabei ist. Aber nach ein paar Leveln wird es mir klar. Dabei hätte ich auch gleich auf die Idee kommen können: Yarny besteht nämlich aus einem Knäuel eines roten Fadens, der immer wieder neu aufgewickelt werden muss. Und da haben wir es: ein roter Faden! Der rote Faden eines Lebens.

Das Spiel startet in einer traurigen Atmosphäre mit einem Intro und hinterlässt mich – wie bereits erwähnt – etwas fragend zurück, wie und wo ich die Story einordnen soll. Mit Yarny löst der Spieler Rätsel in Form von Jump 'n Run- und Puzzle-Elementen. Mit einem Tutorial im ersten Level wird man perfekt an die etwas komplexere Steuerung herangeführt. Yarny läuft, springt, knotet seinen Garn an Ösen fest, schwingt und seilt sich herab. Einiges davon wird sogar gleichzeitig gefordert. Aber mit etwas Übung klappt das reibungslos. Sollte mal etwas nicht funktionieren und Yarny ertrinkt im Wasser oder wird von anderen Lebewesen angegriffen, startet man wieder am letzten Checkpoint. Nach einer kurzen Entschuldigung meinerseits, was ich dem drolligen Zwerg da eigentlich angetan habe, starte ich den Abschnitt im Level einfach nochmal und versuche es diesmal besser zu machen. Die Checkpoints sind übrigens Ösen, die mit etwas Garn umwickelt sind. Denn Yarnys Garn geht nach einer Weile zuneige und wird so neu aufgewickelt. Je nach Können des Spielers kann es häufiger oder seltener vorkommen, dass man kurz vor einem solchen Checkpoint stehen bleibt, weil kein Garn mehr zum Weiterkommen übrig ist. Da bleibt nur die Option, dass man noch einmal zurückgeht und schaut, wo man zu viel vom Garn verwendet hat, der uns am Ende fehlt.

Mit sehr hübscher Grafik und liebevoll gestalteten Details staunt man für ein eigentlich recht kleines Spiel nicht schlecht. Überall gibt es etwas zu entdecken. Dabei ist es egal ob andere Lebewesen wie Igel, Spinnen, Elche oder die Umgebung mit Gras, Wasser und Steine unsere Aufmerksamkeit gewinnen. Alles wirkt plastisch, fast real. Zusammen mit der hervorragenden Soundkulisse wird man in die freie und vielfältige Natur Schwedens verzaubert.





In einem typisch roten skandinavischen Haus findet man sich vor und nach den Leveln immer wieder. Am Ende eines jeden Levels erwartet uns eine kleine gestrickte Figur. Mit diesen Figuren holen wir Erinnerungen aus dem Leben der Familie, bei der Yarny wohnt, in Form von Bildern für ein Fotoalbum zurück, in dem man selbstverständlich auch blättern kann. Im Verlauf eines Levels erscheinen diese Bilder im Hintergrund und sammeln sozusagen diese Erinnerungen ein.

Die Level-Auswahl findet ebenfalls im Haus statt. Kleine aufgestellte und eingerahmte Bilder in verschiedenen Zimmern haben ein bestimmtes Thema, das man darüber starten kann. Was noch lebensfroh und voller Entdeckerlust beginnt, wird von der Realität des Lebens eingeholt. Die Stimmung kippt mit dem Spielfortschritt über Fassungslosigkeit bis hin zur Trauer. Da ist wieder sprichwörtlich der rote Faden!

Natürlich werden im Verlauf des Fortschritts die Herausforderungen immer schwerer. Es kann auch mal vorkommen, dass man etwas gefrustet und ahnungslos ist. Doch wer kann dem kleinen Yarny das übel nehmen?



Fazit

Eigentlich ist Unravel ein kleines Indie-Game. Bedenkt man, was man für wenige Euros an Grafikpracht, perfekt abgestimmten Sound, einer vielfältigen Steuerung und emotionaler Story geboten bekommt, dann kann es durchaus mit den großen millionenschweren Titeln der Spieleindustrie mithalten. Wer kein Fan von Geschicklichkeitsspielen ist, aber gern einmal etwas ruhigeres mit viel Emotion spielen möchte, der sollte trotzdem bei Unravel zugreifen.  Die Spieldauer war für meinen Geschmack etwas zu kurz. Ich hätte gern noch mehr Abenteuer mit Yarny erlebt. Vielleicht mit einem zweiten Teil?


Kommentare (0)
Name:
Kommentar:
8 + 1 =

Werbung
Das twittert die Redaktion

Diese Seite wurde in 0.006 Sekunden geladen