geschrieben von N. Kutra am 15.12.2015
Mit Koordination zum Sieg
Das Genre der Shooter-Spiele ist eines der beliebtesten
unter den Gamern. Doch wie in jedem Genre ist nicht gleich ein Spiel wie das
Andere. Die Rainbow Six Reihe ist seit vielen Jahren eine etablierte und
angesehene Marke. Fast 18 Jahre ist es her, als der erste Teil erschien.
Angelehnt ist dieses Franchise an die Buchreihe „Operation Rainbow“ vom Schriftsteller
Tom Clancy.
Idealer kann eine Vorlage für einen Taktik-Shooter nicht
sein: Die geheime UN Spezialeinheit „Rainbow“ geht weltweit gegen Terroristen
vor. Dabei kommt es u.a. zu Aufgaben wie das Befreien von Geiseln oder das
Entschärfen von Bomben. Sieben Jahre mussten vergehen, damit auf der aktuellen
Konsolengeneration der Xbox One und Playstation 4 wieder Einsätze koordiniert
werden können. Der Vorgänger Rainbow Six Vegas 2 erschien im Jahr 2008.
In Taktik-Shooter – wie der Name auch sagt – muss man als
Spieler genau wissen, wie man in den verschiedensten Situation vorgehen möchte.
Und die Voraussetzung dazu ist das Wissen und Verstehen der vorhandenen Möglichkeiten,
die einem das Spiel bietet. So wird man zu Beginn in verschiedenen Trainingsmissionen
an diese Grundlagen herangeführt. Dabei kam es nicht selten vor, dass wir eine
Mission mehrmals von vorn starten mussten. Bis zu einem bestimmten Punkt war dies
einfach nur noch frustrierend. Nach einer Weile hat man die immer gleich
ablaufende Trainingsmission einstudiert und man kann sich auf den linearen
Ablauf einstellen. Eine optimale Vorbereitung für die „wirklichen“ und somit in
ihrem Ablauf dynamischen Einsätze ist dies jedoch nicht.
Einen richtigen Storymodus gibt es leider nicht. Für
offline-Unterhaltung müssen dafür einige Szenarien herhalten.
Eingefleischte Fans und Liebhaber der Serie werden sich
schnell an das Spiel gewöhnen. Anfängern wird hingegen im „normalen“ Modus
schnell der Kragen platzen. Das Gameplay ist auch in der einfachsten
Einstellung sehr fordernd. Sogar die KI ist manchmal übermenschlich und schießt
sofort los, sobald wir nur ansatzweise hinter einer Wand hervorschauen.
Andererseits kann die KI auch etwas dümmlich sein und rennt, nachdem wir sie
entdeckt haben, erst einmal in Deckung aber gleich darauf wieder zu ihrem
ursprünglichen Platz zurück. Das Hauptaugenmerk bei den Entwicklern liegt aber
im Multiplayer, bei dem man gegen reale und anders denkende Menschen antreten
muss.
Man kann auf der Seite der Terroristen oder der
Anti-Terror-Einheiten spielen. Mit den im Multiplayer gewonnenen Skill-Points
lassen sich Einheiten von sechs Spezialdiensten freischalten. Auch hier heißt
es wieder: Aufpassen und bedacht handeln. Es ist und bleibt ein Taktik-Shooter.
Und das merkt man vor allem daran, dass nicht einfach nur
stur „geballert“ wird. Action und Dramatik kommt jedoch nicht zu kurz. Wer
will, der kann mit kleinen elektrischen Spionage-Drohnen unter Türen in Räume
hineinfahren und nach Feinden und Zielen (z.B. Geiseln) Ausschau halten. Wer
will, reißt mit Sprengsätzen Löcher in Wände oder klettert mit Seilen auf das
Gebäude.
Auch die ausgewählten Charaktere gewinnen mit einem höheren
Level an Macht.
Auf der Gamescom 2015 durften wir im Business Center unsere
ersten Erfahrungen an einer Vorabversion sammeln. Hier zeigte sich, dass klare
Absprachen und geplante Vorangehensweisen im Team unerlässlich sind. Auch in
der fertigen Handelsversion ist dies ein klarer Vorteil. Idealerweise hat man
noch fünf weitere Freunde, mit denen dies am einfachsten geht. Dieses –
zugegeben – traumhafte Erlebnis ist wohl auch das, was die Entwickler so
geplant haben. Mit fremden Spielern aus aller Welt leidet hingegen die
teaminterne Kommunikation und führt nicht zum eigentlichen Ziel.
Fazit
Der Online-Modus ist das Herzstück von Rainbow Six Siege.
Ein richtig durchdachter Singleplayer-Modus wäre aber auch nicht falsch
gewesen. Hier müssen wir dem Spiel leider doch einen etwas dickeren Minuspunkt
geben. Für Anfänger wird das Spiel sehr frustrierend werden. Vor allem dann,
wenn die erfahrenen Spieler diese im Multiplayer als leichte Beute ansehen. Die
Atmosphäre im Spiel kommt passend und gut rüber. Auch die Grafik ist ein Genuss
für die Augen.
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