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Madden NFL 15
Sportspiel für    
Altersfreigabe: keine Beschränkung
Spieler: 1 (Online Multiplayer)


Madden NFL 15
geschrieben von N. Zwanzig am 14.09.2014

And it's good!

Jedes Jahr etwa um diese Zeit erscheint ein neuer Ableger von EA's Madden NFL Serie. Dieser Fakt klingt wenig bis gar nicht überraschend, da es mit den anderen Sporttiteln aus gleichem Hause ja bekanntlich genauso läuft. Das wissen natürlich auch die Fans und als solche sind sie meist mit den Vorgängern vertraut und dann oft enttäuscht, wenn der neue Ableger nur ein aufgehübschtes Update mit minimalen Verbesserungen ist und die gewünschten Innovationen es wieder nicht ins fertige Spiel geschafft haben. "Nächstes Jahr vielleicht..." werden sich die meisten denken und weiter hoffen. Madden steckte lange in solch einem Negativtrend fest und auch Madden NFL 25 konnte die Erwartungen trotz Next Gen Voraussetzungen nicht ganz erfüllen. Umso überraschender ist es jetzt, dass Madden NFL 15 wieder frischen Wind bringt und der Serie neues Leben einhaucht.

Das liegt vor allem an den Verbesserungen im Gameplay, die Fans des Sports lange vermissten. EA hat sich anscheinend mit dem Feedback der Gamer beschäftigt und die oft bemängelte Defense zum Kern der Neuerungen bestimmt. In der vergangenen Saison machten die Seattle Seahawks auf beeindruckende Weise deutlich, dass die Defense Championships gewinnt. Die "Legion of Boom" getaufte Abwehrreihe des Teams aus dem Staat Washington rund um den diesjährigen Cover-Athleten und Cornerback Richard Sherman machte die Offensivbemühungen nahezu aller Gegner und deren Quarterbacks zunichte.

Genau diese Dominanz sollen jetzt auch die Spieler an der Konsole ausstrahlen, da Madden 15 nun eine völlig neue Kontrolle über die Abwehr bietet. War es früher eher eine Angelegenheit des Glücks, ob man den Angriff des Gegners stoppen kann und eher der langweilige Part zwischen den eigenen Angriffen, so macht es nun dank der Defensiv-Kamera wirklich Spaß zu verteidigen. Die Ansicht positioniert sich jetzt hinter dem eigenen Verteidiger mit Blick auf den gegnerischen Quarterback, um deutlich effektiver zu "rushen". Hierbei windet man sich mit gut getimten Druck auf die angezeigten Tasten am Gegenspieler vorbei und kann im Idealfall einen "Sack" erzielen. Man kann dabei entscheiden ob man den Tackle hoch oder tief ansetzt und sogar die Intensität der Attacke bestimmen, was das Spiel deutlich realistischer und Situationen deutlich weniger berechenbar macht. Einziger Wermutstropfen: Die tolle Defense-Kamera funktioniert nicht im Multiplayer.

Auch in der Offense sind die Möglichkeiten nun vielfältiger. Statt nur einen Spielzug vorgeschlagen zu bekommen, kann der Spieler aus verschiedenen Angriffsvarianten wählen, je nach Vorlieben. Außerdem wird man vor und nach jedem Spielzug zusätzlich mit wichtigen Informationen zu Raumgewinn bzw. -verlust und möglichen Reaktion oder wahrscheinlichen Taktiken des Gegners versorgt, um besser vorbereitet in den nächsten Angriff zu gehen. Hoffentlich arbeitet EA weiter an diesem System und ersetzt es nicht wieder im nächsten Teil durch ein neues Experiment, wie es in der Vergangenheit schon häufiger der Fall war.

Bei den Spielmodi ist alles beim Alten geblieben und das ist auch gut so. In "Connected Franchise" könnt ihr weiterhin euer Glück als Coach, Spieler oder Besitzer eines NFL Teams versuchen und das große Ziel "Hall of Fame" verwirklichen. Dies kann sowohl offline als auch online gegen Freunde geschehen. In "Ultimate Team" versucht ihr durch Gewinnen von neuen Sammelkarten das bestmögliche Team zusammenzustellen, um dann gegen andere anzutreten. Ohne Mikro-Transaktionen ist für dieses Unterfangen jedoch ein extremer Aufwand an Zeit und Geduld nötig, da es sehr schwierig ist, ohne zusätzliche Investitionen an so viel Ingame-Währung zu kommen. Hier setzt sich der Trend der letzten Jahre fort, indem Spieler genötigt werden für den Erfolg im Spiel zusätzliche Euro zu bezahlen.

Anfänger und Neueinsteiger haben mit den "Skill Games" die Möglichkeit die Grundzüge des Spiels zu lernen und ihre Fähigkeiten zu verbessern. Eine besonders spaßige Neuerung stellt der "Gauntlet"-Modus dar. Dieser bietet eine Reihe von Arcade-Aufgaben in denen der Spieler mit nur fünf Continues bis zum Ende gelangen muss. Die Levels geizen dabei nicht mit widrigen Bedingungen um dem Spieler das Leben möglichst schwer zu machen. EA hat es hierbei verstanden, sich auf den Fokus Spaß zu konzentrieren, was realistische Spielgeschehen deutlich auflockert und für Abwechslung sorgt.

Auch in Sachen Grafik konnte man einen Sprung nach vorne machen. Madden 15 sieht nun deutlich mehr nach Next Gen aus und die Arbeit an der Engine macht sich bezahlt. Die Spieler auf dem Feld sehen verblüffend real aus und auch die Zuschauerränge sehen besser als zuvor aus. Lediglich der Spielfeldrand ist weiterhin wenig detailreich, was im Spiel jedoch weniger auffällt. Der Kommentar ist dank Originalsprecher wieder auf ordentlichem Niveau, jedoch nutzen sich die Sprüche relativ schnell ab und verkommen zur Nebensache. Hier ist für den Nachfolger noch Luft nach oben.



Fazit

Insgesamt ist EA mit der Neuausrichtung der Serie auf dem richtigen Weg. Madden NFL 15 fühlt sich so gut an, wie schon lange keine Football-Simulation und bietet dank ständigen Aktualisierungen Spielspaß auf lange Sicht. Football-Fans, die zwischendurch ein paar Teile mangels Neuerungen ausgelassen haben, können beherzt zugreifen und für Neulinge wäre dies der perfekte Einstieg in die Welt der NFL. Alles in allem:  Madden is back!
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