Es war eines der beliebtesten Spiele mit Suchtpotential in
den letzten Jahren. 2009 erblickte Plants vs. Zombies zum ersten Mal das Licht
der Welt und erschien für den PC. Kurze Zeit später wurde es auf allen gängigen
Smartphone-Plattformen portiert und fand riesigen Zuspruch. Die logische
Schlussfolgerung daraus war schnell gefunden: weitere Versionen auf noch mehr
Plattformen.
Das eigentliche Spielprinzip ist nicht gerade komplex
gestaltet. Ein einfaches Tower-Defense Spiel. Jedoch mit Pflanzen und Zombies.
Schon allein das ist zu skurril und macht deutlich, dass hier der Spaß durch
viel Witz im Vordergrund stehen soll.
Mit Pflanzen gegen Zombies: Garden Warfare bleibt das alte
Prinzip erhalten. Gepaart mit neuen Ideen und dank leistungsstarken
Spielekonsolen in einer anderen Umgebung als bisher. Denn nun kommt „Tiefe“ in
das Spielgeschehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Geschossen, gerannt und
gebaut wird von nun an in drei Dimensionen.
Vorausgesetzt man ist mit dem Internet verbunden und hat
eine kostenpflichtige Online-Mitgliedschaft bei Xbox Live. Playstation-Besitzer
müssen leider nur zuschauen. Denn Electronics Arts bringt das Spiel nur für die
Microsoft-Konsolen auf den Markt.
Im Modus Gartenkommando
erlebt man das ursprüngliche Spielprinzip. Die Basis der Pflanzen muss vor
den Zombies beschützt werden. Zusammen mit weiteren Spielern über das Internet spielt
man gegen verschiedenen Angriffswellen von KI-Zombies inklusive Endgegnern. Es
bleibt einem selbst überlassen, ob man als Pflanze sich allein den
halbverwesten Angreifern stellt, in Töpfen dafür vorgesehene Abwehr-Einheiten
pflanzt oder ob man zusammen im Team arbeiten möchte. Natürlich gibt es auch
verschiedene Karten, die unterschiedlich strategisch angegangen werde können.
Zuerst steht die Entscheidung an, in welcher Klasse man
spielen möchte. Als eine Art Soldat direkt an der Front, vielleicht doch lieber
als Ingenieur Portale und weitere kleine Verteidigungs-Roboter bauen, die
Mitspieler als Mediziner heilen bzw. wiederbeleben oder als großes
Allroundtalent?
Der Modus Gartenkommando
macht natürlich spaß, ist aber schnell uninteressant. Vielmehr möchte man
direkt gegen eine Vielzahl von realen Gegnern spielen, sich beweisen und
hochleveln.
Der Multiplayer-Modus
ist das Herzstück des Spieles. Als Zombie oder Pflanze gibt es verschiedene
Spielvarianten. Für Einsteiger eignet sich hier zuerst „Türmatte“. Vorteile der
verschiedenen Spieler-Levels gibt es hier nicht. Alle Pflanzen und Zombies
haben in ihren Klassen unterteilt die gleichen Stärken. Je öfter man stirbt,
desto mehr Lebensenergie erhält man beim nächsten Spawnen. Ziel hierbei ist es,
dass die Pflanzen oder Zombies zuerst 50 ihrer Gegner erledigt haben. Diese
Spielvariante gibt es auch als „Teamsieg“ – nur ohne Beschränkungen für
Anfänger.
Besonders viel Spaß macht es aber bei „Gärten und Friedhöfe“.
Zombies müssen verschiedene Basispunkte der Pflanzen erobern. Auch hier ist es
wieder entscheidend, wie und mit welcher Klasse man vorangeht. Während die
Klasse der Soldaten ankommende Feinde abwehrt oder selbst angreift, müssen die
Ingenieure Portale bauen, um große Wege zu überbrücken. Auch die Klasse als
Mediziner muss gut eingesetzt werden. Es macht wenig Sinn im Alleingang die
Gegner zu Fall zu bringen. Effektiver ist es, seine Mitstreiter zu heilen oder
zurück zum Leben zu erwecken.
Dass der ein oder andere Mitspieler schon einen höheren
Level besitzt fällt manchmal zu stark auf. Fortgeschrittene Spieler besitzen
Power-Ups wie z. B. das schnellere Nachladen oder ein größeres Magazin für die
Waffe. So kommt es als Neuling öfter zu Frustmomenten, wenn man selber am
Nachladen ist, der Gegner aber mit viel Ausdauer weiterschießt. Trotzdem platzt
man nicht vor Wut. Vielmehr sorgt es zum Umdenken der Angriffsstrategie und dem
Einsatz von Spezialfähigkeiten. Dies könnten Granaten mit großer
Explosionsreichweite, Drohnen, Haftbomben, Warp-Fähigkeit und vieles mehr sein.
Genervt ist man, wenn sich die Mitspieler gegenseitig im Weg stehen und
blockieren.
Auch die Option der individuellen Anpassung ist im Spiel
enthalten. Man kann durch den Kauf von Kartenpacks unter anderem verschiedene
Gestaltungsmöglichkeiten freischalten. Mit jedem Spiel erhält man Geld, welches
in der Lobby direkt im Anschluss wieder für solche Packs ausgegeben werden
kann. Brillen, Tattoos oder Hüte sorgen oftmals für Schmunzeln und kleine
Lacher, wenn das Spiel einem mitteilt, welcher Gegner einem gerade erwischt hat
– da ist die kleine Duell-Statistik nur Nebensache. Selbst Gesten der Freude,
Provokation, Zustimmung oder auch Ablehnung sind möglich.
Grafisch ist Pflanzen gegen Zombies: Garden Warfare keine
Konkurrenz für Shooter wie z. B. Battlefield 4. Dennoch passt die Comic-Grafik perfekt
zum Spielprinzip und braucht sich nicht im Schatten der großen Namen aus der
Shooter-Szene stellen.
Fazit
Pflanzen gegen Zombies: Garden Warfare ist erfrischend anders!
Witz und Spaß stehen hier im Vordergrund. Man kann sich regelrecht austoben und
amüsieren. Für einen Moment könnte man meinen, dass das Franchise „Plants vs.
Zombies“ zum kurzweiligen Spielerlebnis einlädt. Dem ist aber nicht so. In
vielen Punkten motiviert es zum Weiterspielen. Ein großes Manko ist der
Online-Zwang.
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